Anna Schirling-Drexler
DNSS - Vorsitzende
Ich habe donauschwäbische Wurzeln, deshalb hielt ich das Kenntnis, Pflege und Weitergabe der donauschwäbischen Tradition immer für wichtig. Diese Traditionen haben bei uns eine große Vergangenheit. Obwohl die Generation, die diese Kultur in ihren Alltagen erlebte, ist in immer kleinerer Anzahl unter uns, trotzdem halten viele das Erbe der Ahnen für wichtig. Ich bin auch Eine von denen. Vor meiner Wahl zur Abgeordneten war mir die Traditionspflege und deren Weitergabe der nächsten Generation auch wichtig. Ich glaube fest daran, dass wir unsere Vergangenheit kennen sollen, wir sollen es wissen, woher wir kamen, um unsere Zukunft bestimmen zu können. Die fleißeigen Einwohner, die im 18. Jh. Soroksár besiedelten gaben uns das Beispiel, worauf wir stolz sein können, und das uns für unsere heutigen Bestrebungen Kraft gibt. Ich halte es für wichtig, dass alle ihr Leben, ihre Gewohnheiten, ihre Kultur und ihre Geräte kennenlernen, wodurch die Heimatverbundenheit, gemeinschaftsbildende Kraft, das mühevolle Leben, aber auch die Freude unserer Ahnen ersichtlich wird.
Mit der Eröffnung unseres schwäbischen Heimatmuseums können meine Träume in Erfüllung gehen. Meine Zielsetzung ist, dass neben unseren traditionsbewahrenden Erwachsenengruppen auch die Kinder einen Ort finden, wo sie auf spielerische Weise das Leben und Sitten der Schwaben kennenlernen können. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Kinder schon im Kindergartenalter als Besucher empfangen werden, damit immer mehrere in unsere Programme einbezogen werden können.
Wir legen einen großen Wert auf die blühenden Kontakte mit den Kindergärten und Grundschulen unseres Bezirkes. Damit möchten wir sichern, dass wir Nachwuchs haben, die unsere Arbeit fortsetzen wird.
Wir arbeiten mit den traditionsbewahrenden Gruppen zusammen, die uns behilflich sind, die Sitten zu präsentieren, und mit ihrer Teilnahme an den Festen und Programmen verbreiten sie unseren guten Ruf im In- und Ausland.
Weimann Antal
DNSS – Vizevorsitzender
In den vergangenen Jahren wollte ich als Vorsitzender der DNSS erreichen, dass neben der Beibehaltung unserer Traditionen eine völlig erneuerte Nationalitätenselbstverwaltung aufgebaut wird, die fähig ist, die ganze Gemeinschaft ansprechen zu können. Wir waren auch bestrebt, dass mit dem Deutschtum außerhalb unseres Bezirkes ebenfalls ein guter Kontakt entsteht. Das Wichtigste ist aber, unseren Kindern das ungarndeutsche Selbstbewusstsein beizubringen, die wir von unseren Ahnen erbten, damit wir auch unseren Fortbestand sichern können. Zurzeit unterstütze ich die begonnene Arbeit als Vizevorsitzender der DNSS.
Herling Erik
DNSS – Ausschuss für Traditionspflege – Vorsitzender
Ich bin 1972 in Soroksár in einer donauschwäbischen Familie geboren. Unsere Familie gründete die erste Glaserei in Soroksár, die seitdem von unserer Familie betrieben wird. Mit meiner Frau haben wir zwei Kinder – ich lege besonderes Wert darauf, sie mit der ungarndeutschen Kultur vertraut zu machen. Wir nehmen regelmäßig an den örtlichen Veranstaltungen der deutschen Nationalität teil, und ich arbeite gerne darauf, dass die alten Werte und Traditionen im weiteren Kreis präsentiert werden. Für mich, als Handwerker ist es wichtig, dass die örtliche Handwerkerkunst und die Handwerkertraditionen geschätzt, aufbewahrt, und in einem modernen Kontext neubelebt werden.
Váradi Melinda Rita
DNSS – Ausschuss für Bildung und Kultur - Vorsitzende
Ich bin 1994 in Soroksár, im Jahr der Anerkennung der Selbständigkeit unseres Bezirkes geboren. Ich besuchte den deutschsprachigen Klassenzug der Páneurópa-Grundschule. Bei der Wahl des Gymnasiums wollte ich ebenfalls großen Wert auf die Erweiterung meiner Deutschkenntnisse legen. Aus diesem Grund besuchte ich das Deutsche Nationalitätengymnasium in Budapest, wo ich 2014 das Abitur ablegte und die Sprachprüfung C1 erwarb. Während dieser Jahre konnte ich meine Kenntnisse über die donauschwäbischen Sitten und Bräuche im Zuge des Volkskundeunterrichts erweitern. Zurzeit studiere ich an der Budapester Technischen Universität (BME), ich werde Bioingenieur werden.
Von meiner Oma hörte ich schon als kleines Kind viele Geschichten über die Traditionen und Alltage der Soroksárer Schwaben. Mit meiner Familie halten wir die Pflege und Aufbewahrung der Soroksárer Sitten wichtig. Ich nehme aktiv bei der Abwicklung von ungarndeutschen Veranstaltungen, wie z. B. Tänzer- und Chortreffen teil. Als Abgeordnete der deutschen Nationalität ist eine meiner wichtigsten Zielsetzungen, dass ich die donauschwäbischen Traditionen und Kultur für die Jugend näher bringe, da wir nur auf solcher Weise das Erbe unserer Ahnen bewahren können.
Herling Anikó
DNSS – Ausschuss für Traditionspflege
Ich stamme aus einer alten Soroksárer donauschwäbischen Familie, als kleines Kind konnte ich noch erleben, wie meine Großeltern im Soroksárer Dialekt sprachen. Hochdeutsch zu lernen fing ich mit 6 Jahren an, in der heutigen Antal-Grassalkovich-Grundschule (damals Máté-Zalka-Grundschule) zu lernen. Im Deutschen Nationalitätengymnasium zu Budapest legte ich mein Abitur ab, danach studierte ich Volkskunde an der Budapester Universität ELTE. Während meines Studiums bearbeitete ich zahlreiche volkskundliche Aspekte meiner Heimat, Soroksár, die einst viele deutschsprachigen Einwohner hatte. In meiner Diplomarbeit beschäftigte ich mich mit der Geschichte der Soroksárer Wirtshäuser, wofür ich zwei Jahre lang Forschungen durchführte. Zur Arbeit erhielt ich große Hilfe von den Mitgliedern des Grassalkovich-Kreises. Auch die persönlichen Interviews mit Bruckner Péterné, Heim Mária, Holbig Maja, Kalabis József, Ott Györgyné, Pásztor András, Reiner András, Roth Jakab, Sárvári Mihály, Simorjai Istvánné, Traurig Lőrinc waren für die Diplomarbeit unerlässlich. Leider sind von ihnen viele nicht mehr unter uns. Es war für mich eine große Freude, als ich von der DNSS um die Arbeit im Ausschuss für Traditionspflege gebeten wurde. Es gibt noch zahlreiche Themen, die man aufarbeiten soll, für diese und für die Pflege und Weitergabe unserer Traditionen gebe ich gerne meinen Beitrag.
Pócsik Viktor
DNSS – Ausschuss für Traditionspflege
Ich bin in Soroksár geboren und aufgewachsen. Nach der Grundschule lernte ich im Deutschen Nationalitätengymnasium zu Budapest weiter. Diese Jahre im Gymnasium waren mir ausschlaggebend; ich konnte mir nicht nur die deutsche Sprache auf einem hohen Niveau aneignen, sondern wurde ich auch Mitglied des Traditionsbewahrenden Gemischtchores und des Deutschklubs in Soroksár. An den zahlreichen Chortreffen, Bällen, Literaturnachmittagen und Ausstellungen konnte ich nicht nur die donauschwäbische und die deutsche Kultur, sondern auch viele Freunde und Bekannte kennenlernen. Dadurch wurde ich Teil der Gemeinschaft.
Nach dem Abitur studierte ich Germanistik, Geschichte und Lehramt an der Universität ELTE. Seit September 2008 arbeite ich im Lajos-Kossuth-Gymnasium, wo ich in erster Linie das Fach Geschichte auf Deutsch unterrichte.
Als Hobbymusiker spiele ich auf der Klarinette, Blockföte und der Zither.
Seit Januar 2015 versuche ich auch als Dirigent des Traditionsbewahrenden Gemischtchores die Pflege und Weiterentwicklung der donauschwäbischen musikalischen Tradition voranzutreiben.
Jäckl Henriett
DNSS – Ausschuss für Bildung und Kultur
Als Deutschlehrerin der Antal-Grassalkovich-Grundschule halte ich die Pflege der Traditionen und der deutschen Sprache wichtig. Zwischen 2002 und 2014 arbeitete ich für dieses Ziel als Abgeordnete in der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung, zur Zeit bin ich Mitglied im Ausschuss für Bildung und Kultur.
dr. Pfiszter Tamás
DNSS – Ausschuss für Bildung und Kultur
Ich bedanke mich für das Vertrauen für die fast einhundert Wähler, die mit ihren Stimmen auf den Nationalitätenwahlen mich unterstützten! Ich bedanke mich für das Vertrauen auch von den gewählten Vertretern, dass sie in den folgenden Jahren mit meiner Arbeit rechnen!
Es ist ein Team entstanden, in dem man – mit kleiner Übertreibung – Fachleuten auf allen Gebieten des Lebens auffinden kann.
Mein Name ist dr. Pfiszter Tamás, bin 1982 in Schorokschar geboren, meine Familie lebt aber seit mehr als 250 Jahren hier. Ich habe das Abitur in der zweisprachigen Klasse des Kossuth Lajos Gymnasiums abgelegt, dann habe ich mein Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Pázmány Péter Katholischen Universität fortgesetzt. Inzwischen hatte ich die Möglichkeit ein Semester unter den Mauern der Johannes Kepler Universität in Linz zu studieren. Zurzeit wirke ich als Jurist und beschäftige mich in erster Linie mit Gesellschafts-, Verbraucherschutz- und Datenschutzrecht. Wir haben eine vierjährige Tochter und einen halbjährigen Sohn.
Das Interesse und die Leidenschaft zu unserer Gemeinde stammen aus meiner Kindheit. Als Kind verbrachte ich in den Sommerferien viel Zeit bei Oma und Opa in der Sommás Straße am Felső. Damals stand auch noch ein Brunnen in der Mitte der Straße. Meine Oma sprach häufig Mundart, und es lebten in der Gegend in fast allen Häusern Verwandte oder Bekannte. Ich war Student, als ich die alten schwäbischen Anekdoten von Onkel Lorenz Traurig aufgenommen habe, und ich erinnere mich lebendig an die Familienforschung, die ich jahrelang (auch heute noch) fortgesetzt habe. Durch Gespräche mit vielen Schorokscharern entdeckten wir hundertjährige Verwandtschaften.
Ich strebe danach, dass Schorokschar nicht nur zu unserem Zuhause, sondern auch zu unserem Stolz zu machen – wie es damals war.
Die Welt hat sich viel verändert, aber die winzige lokalpatriotische Gemeinschaft und die Schorokscharer Schwaben können gemeinsam die Wirkkraft der Erneuerung von Schorokschar sein. Nur so kann Schorokschar wieder eine wirklich lebbare Gemeinde sein.
Ich bin dafür, dass immer mehr von uns stolz auf unsere Abstammung werden. Nicht nur wegen der Vergangenheit, sondern auch wegen unserer Gegenwart.
Jahr zu Jahr zählt unsere Gemeinde immer wenigere Seelen. Mit dem Abschied der älteren Generation verlieren wir die Leute, die die stärkste Identität hatten. Ich trete dafür ein, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schorokscharer mit Kompetenz und Ambitionen zu verstärken, weil unsere Traditionen und der einzigartige Charakter unserer Gemeinde für die nächsten Generationen nur so bewahrt werden können.
Wir müssen diese Bausteine Tag für Tag ablegen und wir müssen die harte Arbeit der vorigen Generationen fortsetzen. Dies gilt auch dann, wenn der bekannte Spruch so lautet – "Die erste Generation erntete den Tod, die zweite die Not, und nur die dritte das Brot."